Sicher und effizient: Fahrerschulungen

Ein Staplerschein, der Fahrausweis für Flurförderzeuge, berechtigt eine Person zur Bedienung von Flurförderzeugen (FFZ) mit Fahrersitz oder Fahrerstand. Ein Flurförderzeug im Sinne der BG- Unfallverhütungsvorschrift „Flurförderzeuge“ (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung Vorschrift 68) ist ein „Fördermittel […] zur innerbetrieblichen Verwendung“. Grob zusammengefasst sind damit Frontstapler und Lagertechnikgeräte gemeint.   Für Mitgänger-FFZ unter 6 km/h wird kein Staplerschein benötigt. Lediglich eine Einweisung in die Funktionalitäten des Gerätes muss erfolgen. Kann das Fahrzeug schneller als 6 km/h fahren, ist eine Staplerschulung (Stufe 1) vor Bedienung der Geräte notwendig.

Ist vom Staplerschein die Rede, dann ist damit normalerweise eine erfolgreich absolvierte Ausbildung der Stufe 1 gemeint. In der Regel erfolgt diese allgemeine Ausbildung auf dem Frontstapler. Die Staplerschulung Stufe 1 erfolgt gemäß DGUV Grundsatz 308-001 und setzt sich zusammen aus einem praktischen und einem theoretischen Teil. In der Theorie werden die Teilnehmer/innen mit den technischen und physikalischen Funktionen eines Staplers vertraut gemacht und lernen alles über rechtliche Vorschriften und die Sicherheit beim Bedienen von Flurförderzeugen. Die Praxis beinhaltet umfangreiche Fahr- und Stapelübungen. Es folgen eine theoretische und praktische Prüfung.

Es bestehen daneben noch weitere Kurse mit Zusatzqualifikationen für bestimmte Personen. Unter anderem erfordert das Bedienen besonderer Staplermodelle, wie Schubmaststapler oder Schmalgangstapler oft eine Zusatzausbildung (Stufe 2). Eine weitere Möglichkeit ist die betriebliche Ausbildung (Stufe 3), also die individuelle Einweisung in die Gegebenheiten und vorhandenen Flurförderzeuge in Ihrem Unternehmen. Wichtig ist, dass Bediener/innen vor der Nutzung der Fahrzeuge lernen, welche Besonderheiten es z. B. bei Bedienung und Funktionsweise der Stapler gibt und welche Verkehrswege für die Fahrt mit dem Stapler freigegeben sind. Die betriebliche Ausbildung kann auch durch externe Trainer direkt im Betrieb durchgeführt werden.

Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl an Anbietern, die Schulungen unterschiedlicher Dauer anbieten. In der Regel dauert die Staplerschulung für Anfänger/innen ein bis drei Tage. Bei kleinen Schulungsgruppen ist teilweise auch eine 2-tägige Ausbildung möglich. Sind bereits Vorkenntnisse und Fahrpraxis vorhanden, kann der Staplerschein auch innerhalb eines Tages erlangt werden. Maßgeblich ist die Qualifizierungszeit am Gerät und die Komplexität des Gerätetyps

Die Preise für die verschiedenen Schulungen unterscheiden sich abhängig vom jeweiligen Anbieter. Für einen Staplerschein (Stufe 1) sollte man mit Kosten zwischen 230 und 300 EUR rechnen. Bei einem Inhouse Training in Ihrem Betrieb berechnen wir in der Regel Tagespauschalen

Ein einmal erworbener Staplerschein ist ein Leben lang gültig. Allerdings schreiben die Berufsgenossenschaften vor, dass das Wissen von Fahrerinnen und Fahrern einmal im Jahr aufgefrischt werden muss. Dafür werden jährlichen Sicherheitsunterweisungen angeboten, in denen die Inhalte des Staplerscheins kompakt wiederholt werden. Wichtig ist auch, dass ein Staplerschein allein noch nicht ausreicht, um Stapler zu fahren. Pflicht ist zusätzlich die schriftliche Beauftragung durch den Unternehmer. Eine solche Beauftragung ist ausdrücklich nicht auf die Tätigkeit in anderen Unternehmen übertragbar und verliert nach Verlassen des Betriebes ihre Gültigkeit (DGUV Vorschrift 68, §7).

Der Staplerschein behält lebenslange Gültigkeit. Dennoch ist es Ihnen nur gestattet, einen Gabelstapler zu führen, wenn Sie einmal im Jahr die gesetzlich vorgeschriebene jährliche Unterweisung für Staplerfahrer teilnehmen und zusätzlich eine betriebliche bzw. einsatzbezogene Einweisung erhalten. Diese Einweisung soll Staplerfahrern wichtige Informationen zur spezifischen Nutzung des Gabelstaplers in Ihrem Arbeitsumfeld, einschließlich Sicherheitsvorkehrungen, Lastgrenzen und Verhaltensregeln vermitteln.

Die Kosten für einen Gabelstaplerschein setzen sich aus der Erfahrung und Qualifikation der Teilnehmer und der Dauer der Schulung zusammen. In der Regel sollte eine gute Schulung mindestens 2 Tage dauern. Nehmen Sie sich die Zeit für diese Fortbildung, da die DGUV für den Flurfördermittelschein einen Umfang von mindestens 20 Lerneinheiten á 45 Minuten empfiehlt. In eintägigen Schulungen lässt sich dieser Wissensumfang kaum umfassend behandeln. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es sich hierbei lediglich um eine Empfehlung handelt und nicht um eine rechtsverbindliche Vorschrift. Daher sind kürzere Kurse rechtlich zulässig. Bei den Ausbildungen von Toyota Material Handling kommen nur unsere eigenen hoch qualifizierten Ausbilder zum Einsatz. Unsere Mitarbeiter verfügen über umfangreiche praktische Erfahrungen mit unterschiedlichen Geräten und einer qualifizierten Berufsausbildung in der Logistik.

Ob ein PKW-Führerschein für die Bedienung eines Staplers notwendig ist, hängt davon ab, wo das Fahrzeug im Einsatz ist. Im innerbetrieblichen Verkehr reichen Staplerschein und die Beauftragung durch den Unternehmer aus. Wird das Flurförderzeug allerdings für den Transport im öffentlichen Straßenverkehr betrieben, ist zusätzlich ein Führerschein der Klasse L entsprechend des Straßenverkehrsgesetzes notwendig. Wichtig ist dann auch, den Stapler mit der entsprechenden Sicherheitsausstattung gemäß StVzO/StVO auszustatten. Mit einem Führerschein der Klasse L, umgangssprachlich auch als Gabelstapler Führerschein bekannt, darf der Gabelstapler eine Geschwindigkeit von 25 km/h auf der Straße nicht überschreiten.

Leider nicht. In der Regel erfolgt die allgemeine Ausbildung auf einem Frontstapler, egal ob Elektrostapler oder Gas-/Dieselstapler. Für die Bedienung von anderen Flurförderzeugen (z. B. Schubmaststapler) ist eine Zusatzausbildung der Stufe 2 notwendig. Der Ablauf der Schulung ist ähnlich und besteht aus einer Kombination von Theorie und Praxis. Die Eignungsfeststellung erfolgt über eine Prüfung, die die Teilnehmenden am Ende ablegen müssen. Darin werden sowohl technisches Wissen als auch die Bedienung der Geräte überprüft.

Leider nicht. Die vorgeschriebenen Fahrübungen sowie die praktische Prüfung müssen mit geeigneten Staplern in einem Lager durchgeführt werden. Die Theorie kann zwar online vermittelt werden, die praktischen Inhalte und die Staplerschein-Prüfung müssen jedoch vor Ort durchgeführt werden. Wenn nach der DGUV Vorschrift und dem DGUV Grundsatz geschult wird, müssen die Fahrübungen und die praktische Prüfung real im Unternehmen oder in einem Schulungsbetrieb in Ihrer Nähe erfolgen. Simulatoren können als Einstieg verwendet und für die Prüfung angerechnet werden.

Eine verkürzte Ausbildung zum Staplerfahrer kann erfolgen bei Personen, die mindestens 10 Stunden Erfahrung im Umgang und Bedienen von Gabelstaplern mitbringen. Der Anteil der praktischen Fahrübungen kann dadurch reduziert werden. Auch eine Ausbildung zum Gabelstaplerfahrer im Ausland kann als Vorkenntnis angerechnet werden.

Möchten Sie einen Staplerschein machen, dann müssen Sie ein Mindestalter von 18 Jahren erfüllen. Es gibt jedoch Ausnahmen für bestimmte Ausbildungsberufe. Zum Beispiel dürfen Minderjährige, die eine Ausbildung zum Lagerfacharbeiter absolvieren, auch vor Erreichen des 18. Lebensjahres Gabelstapler fahren. In diesem Fall muss der Arbeitgeber gemäß der DGUV 308-001 sicherstellen, dass eine Person anwesend ist, die bereits über den Staplerführerschein verfügt und den Auszubildenden beim Fahren des Gabelstaplers und anderer Flurförderzeuge beaufsichtigt.

Die berufsgenossenschaftlichen Vorschriften und Infos finden Sie unter: www.dguv.de/publikationen